Scope bezeichnet den Umfang eines Projekts. Dies beinhaltet die Ziele, Fristen und Aufgaben eines Projekts. Ein Project Scope kann sehr nützlich sein, denn er sorgt dafür, dass alle Ziele fristgerecht erreicht werden können, ohne dass Verspätungen auftreten oder die Teammitglieder überfordert sind.
Update: Im neuen Update sind wir näher auf die Verwendung einer Projektmanagement-Software für den Project Scope eingegangen.
Beim Projektmanagement sollten Sie sich ambitionierte, aber keineswegs unrealistische Ziele setzen. Der englische Begriff “Scope” bedeutet auf deutschProjektumfang oder auch Leistungsumfang. Dieser sollte auf den Punkt genau passen: Groß genug, um alle Projektergebnisse einzuschließen, aber so übersichtlich, dass die Ziele erreichbar bleiben.
Das schaffen Sie am besten, indem Sie den Projektscope definieren. So erreichen Sie Ihre Projektziele frist- und budgetgerecht, ohne Ihr Team zu überlasten. In diesem Artikel behandeln wir sämtliche Aspekte, mit denen auch Sie den Projektscope genau festlegen und bestmöglich verwalten können.
Indem Sie den Scope bzw. den Projektumfang definieren, stecken Sie die Grenzen des Projekts ab und legen die Ziele, Fristen und Projektergebnisse fest, die Sie erreichen möchten. Mit einem klar festgelegten Projektscope ebnen Sie den Weg dafür, dass die Ziele des Projekts ohne Verspätung oder Überlastung der Teammitglieder erreicht werden.
Sie müssen den Projektscope keineswegs alleine definieren. Holen Sie sich wichtige Beteiligte mit ins Boot und stellen Sie sicher, dass alle das gleiche Verständnis über die Ziele des Projekts haben. Wenn Sie an der Einführung eines Produkts arbeiten, sollten Sie sich mit Beteiligten aus den jeweiligen Teams in Ihrem Unternehmen (etwa dem Produkt-, Design- und Content-Team) absprechen. Je nach Komplexität des Projekts können Sie auch einen Prozess zur Änderungssteuerung einführen. Dazu später noch mehr.
Testen Sie Asana für das ProjektmanagementDas Scope Dokument ist ein schriftliches Dokument, das den Umfang des Projekts (the scope of the project) darlegt. Je nach Komplexität Ihres Projekts kann diese Beschreibung ein Abschnitt Ihres Projektplans oder ein eigenständiges Dokument sein. Wenn Sie zusätzlich mit einem externen Team oder Anbieter zusammenarbeiten, können Sie Ihre Beschreibung zu einer Leistungsbeschreibung umwandeln, in der die Vereinbarung zwischen Ihnen und den externen Anbietern festgehalten wird.
Scope Creep geschieht, wenn die angepeilten Projektergebnisse den „Project Scope“, also den Projektumfang, überschreiten. Ein Beispiel: Sie arbeiten an einer Markteinführung für ein Produkt, aber haben im Vorfeld keine Beschreibung des Projektscope erarbeitet. Mitten im Projekt fügt ein Beteiligter eine Presseerklärung als ein Projektergebnis hinzu. Ein paar Tage danach möchte dann ein weiterer Beteiligter am Ende des Projekts einen Blogbeitrag zum neuen Produkt erhalten. Mit dieser zusätzlichen Arbeit hat Ihr Team weder gerechnet noch war es darauf vorbereitet, was zu unnötigem Stress und Verzögerungen bei den ursprünglichen Projektergebnissen führen kann.
Wenn es für Ihr Projekt zusätzlichen Arbeitsaufwand gibt, arbeiten Sie womöglich an Aufgaben, mit denen Sie zu Anfang des Projekts überhaupt nicht gerechnet haben. Dadurch entstehen wiederum Verspätungen, Überlastungen und Qualitätsmängel bei den Ergebnissen.
Um Scope Creep effektiv vorzubeugen, sollten Sie schon im Vorhinein eine klare Beschreibung des Projektumfangs erstellen und diese mit allen relevanten Beteiligten teilen. So sind alle auf demselben Stand darüber, was im Laufe des Projekts geschehen soll und was nicht.
Zudem sollten auch klare Prozesse implementiert werden. Wenn der Project Scope im vorab definiert wurde, sollte man nicht einfach beliebig Aufgaben hinzufügen können. Neue Aufgaben sollten mit dem gesamten Team besprochen und zusammen freigegeben werden. Nur so bleibt der Projektumfang für das ganze Team überschaubar.
Lesenswert: 7 häufige Ursachen von Scope Creep – und wie man sie vermeidetZu einer guten Projektplanung gehört das Definieren des Projektscope. Ohne eine klare Vorstellung vom Umfang, könnten die Erwartungen an das Projekt immer weiter wachsen und die Kapazitäten Ihres Teams überschreiten, was wiederum zu Verspätungen und Überlastungen führt. Haben Sie den Projektscope einmal festgelegt, können Sie sich den gesamten Lebenszyklus des Projekts vorstellen und beurteilen, ob Ihre gesetzten Ziele erreichbar sind. Im Einzelnen bedeutet ein festgelegter Scope für Projekte für Sie Folgendes:
Alle Beteiligten haben ein klares Verständnis hinsichtlich der Grenzen des Projekts
Die Erwartungen der Beteiligten werden erfüllt und ihre Unterstützung ist Ihnen sicher
Projektrisiken werden minimiert
Die Budget- und Ressourcenplanung kann präzise durchgeführt werden
Das Projekt kann auf Ihre wichtigsten Projektergebnisse ausgerichtet werden
Scope Creep wird vermieden
Es kann ein Prozess für Änderungsanfragen bei komplexen Projekten eingerichtet werden
Bevor Sie den Scope definieren können, sollten Sie zunächst den Projektgegenstand und die Projektziele erläutern. Projektziele sind die konkreten Ergebnisse, die Sie am Ende Ihres Projekts erreicht haben wollen. Der Projektscope beschreibt letztendlich den Weg zum Erreichen der Projektziele, doch vorher müssen Sie natürlich wissen, wohin die Reise gehen soll.
Zusätzlich zu den Projektzielen sollten Sie sich Gedanken zu den Ressourcen machen, die Ihnen während des Projekts zur Verfügung stehen werden. Beim Projektmanagement kann eine Ressource alles vom Projektbudget bis hin zu den Kapazitäten des Teams sein. Ein Ressourcenmanagementplan beschreibt, auf welche Ressourcen Sie während des Projekts zugreifen können und wie Sie diese effektiv einsetzen.
Nehmen Sie sich vor, schon vor dem Festlegen des Projektscope einen Ressourcenmanagementplan zu erstellen. So erkennen Sie bereits beim Verfassen Ihrer Beschreibung des Scope, welche Ressourcen zur Verfügung stehen und können so den Projektscope an die Verfügbarkeiten anpassen.
Der frühe Vogel fängt bekanntlich den Wurm – das gilt auch für die Projektplanung. Für den Augenblick sollten Sie sich jedoch auf weitere potenzielle Einflussfaktoren auf den Scope konzentrieren. Denken Sie daran: Mit dem Scope legen Sie die Grenzen und die wichtigsten Ziele sowie das Budget, die Ressourcen und die gewünschten Ergebnisse fest. Gibt es weitere Faktoren, die eine Rolle spielen könnten, wie etwa der zeitliche Rahmen des Projekts, dann sollten Sie das jetzt schon berücksichtigen. Auch ein Projektstrukturplan kann an dieser Stelle bereits sehr sinnvoll sein.
Jetzt gilt es, alles, was Sie zusammengetragen haben, in die Beschreibung des Projektscope einzupflegen. Diese Beschreibung sollte klarstellen, was im Umfang des Projekts enthalten ist, was nicht, und warum.
Je nach Komplexität Ihres Projekts könnte Ihre Beschreibung des Projektumfangs in Form von Stichpunkten, als ausführlicher Paragraph oder umfassende Leistungsbeschreibung auftreten. Unabhängig davon, wie lang die Beschreibung ist, sollten Sie die Projektziele darlegen und klar festlegen, was außerhalb der Projektscope-Planung liegt.
Wenn Sie ein wenig Inspiration bei der Festlegung des Projektscope benötigen, können Sie sich folgende Fragen stellen:
Zu welchem Zweck arbeiten wir an diesem Projekt? Was sind unsere endgültigen Ziele und Ergebnisse?
Welche Einschränkungen gibt es? Welches Budget, wie viele Mitarbeiter und Ressourcen stehen uns zur Verfügung? Welche Teammitglieder werden am Projekt beteiligt sein?
Wann müssen wir unsere Ergebnisse liefern? Was ist der zeitliche Rahmen dafür?
Was ist nicht im Projektscope enthalten?
Folgendes Szenario: Sie möchten die Website Ihres Unternehmens neu gestalten. Ihr Projektscope könnte folgendermaßen aussehen:
Projektziele: Backend der Website auf CMS-Plattform übertragen, um die Geschwindigkeit und Flexibilität der Website zu erhöhen.
Ressourcen:
Das dreiköpfige Team der Webproduktion, 30 Stunden Arbeit pro Woche über 6 Wochen
Leitender Softwareentwickler (eine Person), 10 Stunden Arbeit pro Woche über 6 Wochen
Prüfung durch IT- und Rechtsteam (zwei Teams), 5 Stunden Arbeit auf Anfrage pro Woche
7.000 € Budget für das CMS
Ergebnisse:
Schulung aller Content-Autoren bis Ende Mai 2021
Portierung der Website auf das neue CMS bis Juni 2021
Projektstrategieplan und Zeitplan:
26. April: Suche nach passendem CMS beginnt
10. Mai: Prüfung durch IT- und Rechtsteam
17. Mai – 3. Juni: Übertragung durch das Webproduktions-Team
31. Mai: Schulung der Content-Autoren
4. Juni: CMS ist live
Nicht im Projektscope:
Neues DAM-System etablieren
Anpassbare Webseiten im neuen CMS einrichten
Bevor Sie Ihre Beschreibung des Scope abschließen, sollten Sie sich der Unterstützung der Projektbeteiligten sicher sein. Damit erhalten Sie die Möglichkeit, letzte Änderungen und Anpassungen vorzunehmen, Ihre Projektziele noch einmal zu überdenken und zu entscheiden, was nicht Bestandteil des Projekts sein soll. Wenn Ihr Projekt erst einmal läuft, ist es umso schwieriger, bestimmte Elemente Ihres Projektscope im Rahmen des Scopemanagements zu ändern. Deshalb: Sorgen Sie dafür, dass jeder Beteiligte sich über den Umfang des Projekts im Klaren ist.
Lesenswert: Was ist eine Analyse der Projektbeteiligten und warum ist sie wichtig?Wenn Sie viele Projektbeteiligte haben oder Ihr Vorhaben besonders komplex ist, könnte es sinnvoll sein, einen Prozess zur Änderungssteuerung zu etablieren. Bei großen und komplexen Projekten ändern sich zwangsläufig bestimmte Dinge während des Projektverlaufs. Vielleicht war Ihr Zeitplan zu eng gesetzt oder Sie haben neues Kundenfeedback erhalten, durch das Sie wichtige Ergebnisse anpassen müssen. Ihr Projekt soll keineswegs in Stein gemeißelt sein, doch gleichzeitig soll nicht jeder mir nichts, dir nichts Änderungen daran vornehmen dürfen – das führt zu Scope Creep.
Ein Prozess zur Änderungssteuerung meint eine Reihe von Schritten, die Beteiligte durchlaufen müssen, bevor Ihre Änderung angenommen wird. Um einen solchen Prozess einzurichten, brauchen Sie eine Möglichkeit für das Projektteam und die Beteiligten, Änderungsanfragen zu stellen. Das können Sie zum Beispiel über ein zentrales Formular für Anfragen erreichen. Hier kann eine zuvor ausgewählte Gruppe wichtiger Beteiligter die Anfrage prüfen und beurteilen, ob die Änderung wichtig genug ist, um im Projekt berücksichtigt zu werden. Falls die Antwort „Ja“ lautet, sollten Sie die Priorität anderer Arbeitsvorgänge überdenken, damit ungeplanter Arbeitsaufwand, das Ausufern des „Project Scope“ und damit Scope Creep vermieden wird.
Die Projektbeteiligten haben den Scope geprüft und bestätigt. Als Nächstes müssen Sie ihn mit Ihrem Projektteam teilen. Damit Ihr Team eine zentrale Informationsquelle über die zu erledigende Arbeit erhält, sollten Sie die Verwendung eines Arbeitsmanagement-Tools in Betracht ziehen.
Wenn Sie die Beschreibung des Projektscope häufig zu Rate ziehen, können Sie immer wieder sicherstellen, dass Sie sich auf dem richtigen Weg befinden und nicht Gefahr laufen, ungeplanten Arbeitsaufwand mit ins Projekt aufzunehmen. Wenn jemand neue Elemente zu Ihrem Projekt hinzufügen möchte, ohne den Prozess zur Änderungssteuerung durchlaufen zu haben, verweisen Sie auf die Beschreibung des Projektscope und bitten Sie diese Person, ihre Ideen über das Formular als Anfrage oder dringliche Änderung zu übermitteln.
Mit der Beschreibung und der Verwaltung des Scope ebnen Sie den Weg für ein planmäßiges und erfolgreiches Projekt. Indem Sie eine Project Scope-Planung und damit ein effektives Project Scope-Management durchführen, unterstützen Sie Ihr Projektteam und beugen Überlastungen vor. Das kann allerdings nur geschehen, wenn Sie den Scope klar kommunizieren. Das Dokument zur Beschreibung des Projektumfangs sollte schon früh für alle Beteiligten als Referenz dienen aber auch im weiteren Verlauf des Projekts häufig erneut zu Rate gezogen werden.
Für ein geeignetes Scope Management ist es von Vorteil, wenn Sie dafür eine Projektmanagement Software nutzen, wie Asana. Auf dieser Software lassen sich alle Informationen, Abläufe und Aufgaben digital festhalten. So kann jeder Mitarbeiter jederzeit auf die notwendigen Informationen zugreifen und niemand verliert den Überblick.
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