Story Points: Der 6-Schritte-Leitfaden im Überblick!

Whitney Vige – PortraitWhitney Vige
21. Februar 2024
10 Lesezeit (Minuten)
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Was sind Story Points? – Artikel-Bannerbild
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Zusammenfassung

Story Points sind eine Schätzmethode, die häufig im agilen Projektmanagement angewendet wird. Teams versuchen damit herauszufinden, mit wie viel Aufwand für die Bearbeitung einer Aufgabe zu rechnen ist. Bei der Story-Points-Technik werden Faktoren wie Unsicherheiten und Komplexität berücksichtigt, weshalb sie zu genaueren Werten führt, als zum Beispiel zeitbasierte Schätzungen. Die Schätzung mit Story Points mag auf den ersten Blick kompliziert erscheinen, aber keine Sorge, wir haben alle nötigen Informationen für Sie und zeigen Ihnen, wie Sie in sechs Schritten eine Story-Points-Schätzung durchführen.

Update: Im neuen Update haben wir die Fibonacci-Reihenfolge näher erklärt.

Denken Sie an Ihren letzten Ausflug mit dem Auto. Hat die Fahrt so lange gedauert, wie Sie erwartet hatten? Oder mussten Sie Zeitverluste hinnehmen, zum Beispiel durch einen Stau? Ganz ähnlich können die Planung und Schätzung von Projekten verlaufen. Unerwartete Hindernisse und Unsicherheiten können zu Verzögerungen im Projektzeitplan und zu Scope Creep führen. Und genau wie bei Ihrem Ausflug kann es zu unerwarteten Situationen wie einer Überschreitung des Budgets oder unzureichenden Ergebnissen kommen. 

An diesem Punkt kommen Schätztechniken ins Spiel. Mit Schätztechniken wie Story Points können Sie den für die Erledigung einer Aufgabe notwendigen Aufwand genau abschätzen und so als Team eine klare Vorstellung bekommen, mit wie viel Aufwand und mit welchen möglichen Hindernissen zu rechnen ist. Sehen wir uns an, welche Vorteile Story Points haben und wie sie eingesetzt werden. 

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Was sind Story Points?

Mit Story Points können Sie einschätzen, wie viel Aufwand für die Erledigung einer User Story aus Ihrem Product Backlog notwendig ist. Üblicherweise führen Sie die Story-Points-Schätzung vor einem Sprint-Planungsmeeting durch, damit Sie beim Meeting selbst bereits alle nötigen Informationen haben, um zu klären, wie viel Arbeit Sie in Ihren nächsten Sprint packen können. 

Bei Story Points, auch Scrum Points oder Agile Points genannt, werden drei Faktoren berücksichtigt, die Umfang und Aufwand einer Aufgabe beeinflussen können. Der Wert eines Agile Points steigt dementsprechend. Da Story Points relativ sind, wird ihr Wert basierend auf diesen Faktoren und dem Vergleich zu ähnlichen Aufgaben ermittelt. Folgende Faktoren spielen eine wesentliche Rolle:

  • Risiko: Das Gesamtrisiko oder die Unsicherheit, die mit der Aufgabe verbunden sind. Wenn in die Aufgabe zum Beispiel Drittanbieter, Dienstleister oder Projekt-Stakeholder involviert sind, kann das Risiko steigen.

  • Wiederholung : Die Erfahrung, die Ihr Team bereits mit ähnlichen Aufgaben gemacht hat. 

  • Komplexität: Der Schwierigkeitsgrad einer Aufgabe (und wie klar die Ziele der Aufgabe sind). 

Wichtig ist, dass Story Points immer relativ sind. Das bedeutet, dass es immer um ihren relativen Wert und ihr Verhältnis zueinander geht, nicht um ihre tatsächlichen Zahlenwerte.

Bekannt wurden Agile Points als Teil des Agile-Frameworks durch Mike Cohn, Gründer von Mountain Goat Software und Autor von Agile Estimating and Planning. 

Story Points oder Stunden: Was ist besser?

Vielleicht fragen Sie sich gerade, warum man nicht einfach Zeitwerte zum Schätzen des Aufwands von Aufgaben nimmt. Und Sie haben recht: Stunden oder jedenfalls zeitbasierte Schätzungen sind eine übliche Herangehensweise, um den Arbeitsumfang zu definieren. 

Jedoch setzen seit geraumer Zeit viele agile Teams auf die Agile Points. Denn es gibt einige Faktoren, die für Story Points und gegen Stunden sprechen:

  • Bei zeitbasierten Schätzmethoden werden die Faktoren Komplexität, Risiko und Unsicherheit nicht berücksichtigt.

  • Zudem werden diese Methoden individuell von den Teammitgliedern eingeschätzt. Hierbei spielen also Faktoren wie die Erfahrung und das Verständnis für eine Aufgabe eine wesentliche Rolle. Probleme, die es mit Story Points nicht gibt.

  • Zudem bieten Story Points einige weitere Vorteile. Im Gegensatz zu Datumsangaben werden E-Mail, Meetings und Interviews berücksichtig.

  • Zudem können einzelne Teammitglieder für das Lösen von Probleme belohnt werden, und zwar abhängig von deren Schwierigkeit, und nicht dessen Zeitaufwandes. So konzentriert sich das Team schlussendlich darauf, wertvolle Ergebnisse zu liefern.Dabei gibt es aber ein Problem: Im Gegensatz zu Story Points werden bei zeitbasierten Schätzmethoden die Faktoren Komplexität, Risiko und Unsicherheiten nicht berücksichtigt. Außerdem sind sie von der individuellen Schätzung eines jeden Teammitglieds abhängig, und hierbei spielen Faktoren wie die Erfahrung im Team, das Verständnis für eine Aufgabe sowie die Erfahrung mit ähnlichen Aufgaben eine wesentliche Rolle. 

Diese möglichen Einschränkungen gibt es bei Agile Points nicht, denn hier stehen die Zusammenarbeit sowie die Berücksichtigung von Risiko, Komplexität und Erfahrung im Vordergrund. Das Ergebnis? Ein universell anwendbares Bewertungssystem, das die Abstimmung im Team fördert. 

Wie berechnen sich Story Points?

Da Sie nun das Konzept von Story Points kennen, sehen wir uns an, wie Sie diese schätzen können, um den Arbeitsumfang von User Stories zu ermitteln.

1. Machen Sie Ihr Team mit Story Points vertraut

Es ist von entscheidender Bedeutung, dass Ihr Team das Konzept hinter Story Points wirklich gut versteht. Um Ihrem Team den Einstieg zu erleichtern, besprechen Sie die Grundlagen und Vorteile der Schätzmethode. Achten Sie vor allem darauf, dass jedes Teammitglied weiß, dass die Zahlen in Relation zueinander betrachtet werden müssen.

Tipp: Denken Sie daran, dass bei Agile Points die Verhältnisse zueinanderzählen, nicht die tatsächlichen Zahlen. Zum Beispiel: Eine Aufgabe, der Sie zwei Agile Points zugewiesen haben, sollte doppelt soviel Aufwand erfordern, wie eine Aufgabe mit einem Agile Points. Eine Aufgabe mit drei Story Points sollte eineinhalb Mal soviel Aufwand erfordern, wie eine Aufgabe mit zwei Story Points. Und so weiter. An diesen konkreten Beispielen wird deutlich, was mit Relation und Verhältnis zueinander gemeint ist. 

2. Legen Sie eine Reihenfolge fest

Bestimmen Sie als Nächstes Ihre Story-Point-Reihenfolge. Diese dient Ihnen und Ihrem Team später als Bewertungsmethode, um Story Points zuzuweisen. Das passiert in einem Schätz-Meeting, aber mehr dazu später. Solche Reihenfolgen sind sehr hilfreich, da sich Ihr Team dadurch auf die Relationen der Zahlen zueinander konzentrieren muss, wodurch auch das Schätzen komplexer Aufgaben einfacher wird. Für welche Story-Point-Reihenfolge sollten Sie sich nun entscheiden? In Agile erfreut sich die Fibonacci-Reihenfolge großer Beliebtheit. Dabei handelt es sich um eine Abfolge, bei der sich jede Zahl aus der Summe ihrer beiden Vorgängerzahlen ergibt. Wenn Ihr Team nicht besonders zahlenaffin ist, können Sie auch auf T-Shirt-Größen zurückgreifen. Wie der Name bereits vermuten lässt, wird der Aufwand von Aufgaben dabei statt in Zahlen in anderen Größenwerten gemessen, nämlich den T-Shirt-Größen XS, S, M, L, XL und XXL.

Tipp: Bei der Schätzung in Agile ändern Teams die Fibonacci-Reihenfolge üblicherweise auf 0, 0.5, 1, 2, 3, 5, 8, 13, 20, 40, 100. Diese Maßeinheit erleichtert die Handhabung wesentlich.

Hier dazu eine kurze Auflistung der verschiedenen Werte der Fibonacci-Reihe:

  • 0: Bereits erledigt

  • 1 (Sehr klein): Aufgabe mit niedriger Komplexität

  • 2 (Klein): Doppelt so komplex wie sehr kleine Aufgabe

  • 3 (Mittel): Enspricht einer kleinen und sehr kleinen Aufgabe

  • 5 (Mittelgroß): Entspricht einer mittleren und kleinen Aufgabe

  • 8 (Groß): Entspricht einer mittelgroßen und mittleren Aufgabe

  • 13 (Sehr groß): Entspricht einer großen und mittelgroßen Aufgabe

  • 21 (Riesig): Entspricht einer sehr großen und großen Aufgabe

Die Reihenfolge kann theoretisch endlos weiter gehen. Ein wichtiger Punkt hierbei ist, dass die Skala exponentiell steigert. Dies ist eine realistischere Veranschaulichung als immer das Doppelte zu verwenden.

3. Erstellen Sie eine Story-Point-Matrix

Eine Story-Point-Matrix ist im Grunde eine visuelle Darstellung Ihrer Story-Point-Reihenfolge. Sie dient Ihnen als Grundlage für Ihr Schätz-Meeting und bietet Ihrem Team eine klare Vorstellung, wie die einzelnen Aufgaben bewertet werden. Wenn Sie zum ersten Mal eine Schätzung mit Agile Points durchführen, empfehlen wir Ihnen, auf Ihr bereits angesammeltes Wissen zurückzugreifen: Mit welchen Aufgaben arbeitet Ihr Team für gewöhnlich und welche Informationen haben Sie darüber? Was wissen Sie über Komplexität, Unsicherheiten und Aufwand, die mit diesen Aufgaben einhergehen?

[Inline-Illustration] Story-Point-Matrix (Beispiel)

Hier können Sie sehen, dass die Story-Point-Werte steigen, wenn Aufwand, Komplexität und Risiko einer Aufgaben steigen. 

Tipp: Ihre Story-Point-Matrix wird sich mit jedem durchgeführten Sprint weiterentwickeln und Sie werden den Aufwand für die Aufgaben Ihres Teams von Mal zu Mal besser einschätzen können. Machen Sie sich keine Sorgen, die erste Schätzung muss nicht perfekt sein. Beginnen Sie am besten bei den üblichen Aufgaben Ihres Teams und nehmen Sie sich nach jedem Sprint Zeit, um die Matrix zu evaluieren.

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4. Halten Sie ein Planning Poker Meeting ab

Sie haben sich nun bereits für eine Story-Point-Reihenfolge entschieden und Ihre Story-Point-Matrix erstellt. Nun ist es an der Zeit, zum Kern der Sache zu kommen: der Schätzung Ihrer Story Points in einem Planning Poker Meeting. 

Ziel bei Planning Poker ist es, User Stories mit Agile Points zu versehen, Ihr Team auf den aktuellen Stand zu bringen und sich zu überlegen, wie viele Aufgaben Ihr Team im nächsten Sprint erledigen kann. Das funktioniert, indem jedes Teammitglied seine Schätzung über den Aufwand der anstehenden Aufgaben abgibt. Da das gesamte Team in diesen Prozess involviert ist, werden Story Points basierend auf unterschiedlichen Standpunkten zugewiesen und unbewusste Verzerrungen verhindert. 

So führen Sie ein erfolgreiches Planning Poker Meeting durch:    

  1. Stellen Sie Ihrem Team eine bereits definierte Story-Point-Matrix und ein Kartendeck, das Ihrer Story-Point-Reihenfolge entspricht, als Referenz zur Verfügung. Sie können die Karten selbst erstellen oder ein fertiges Deck herunterladen.  

  2. Wählen Sie eine User Story aus.

  3. Besprechen Sie sie mit Ihrem Team. Überlegen Sie sich, was sie alles umfasst und was Erfolg dabei bedeuten würde.

  4. Danach wählt jedes Teammitglied für sich die Story-Point-Karte aus, die seiner Meinung nach dem Aufwand entspricht, der für einen Abschluss der User Story erforderlich ist, und legt sie verdeckt auf den Tisch. 

  5. Fordern Sie Ihr Team dann auf, die Karten gleichzeitig umzudrehen. Sind die Ergebnisse gleich, können Sie den Vorgang für die nächste User Story wiederholen. Schätzen die Teammitglieder den Aufwand aber unterschiedlich ein, besprechen Sie die User Story so lange, bis Sie zu einer Übereinstimmung gelangen.

  6. Wiederholen Sie diesen Prozess, bis Sie allen Aufgaben in Ihrem Product Backlog Story Points zugewiesen haben.

  7. Mithilfe Ihrer Story-Point-Matrix als Grundlage können Sie einschätzen, wie viele Aufgaben Ihr Team beim nächsten Sprint erledigen kann.

Tipp: Halten Sie Planning Poker Meetings ab, nachdem Ihr Team den Backlog priorisiert hat und bevor der Sprint startet. Beachten Sie bei der Zeitplanung, dass Planning Poker Meetings zwischen zwei und vier Stunden dauern können (und Sie bei Ihrem ersten Planning Poker wahrscheinlich länger brauchen). 

5. Planen Sie Ihren Sprint und führen Sie ihn durch

Wenn Sie zum ersten Mal eine Schätzung mit Agile Points durchführen, haben Sie natürlich noch keine Erfahrungswerte, wie viele Agile Points Sie pro Sprint erledigen können (hierbei spricht man auch von Sprint-Geschwindigkeit). Und das ist kein Problem. In Ihrem Sprint-Planungsmeeting schätzen Sie einfach so gut wie möglich ab, wie viele Agile Points Sie in einem Sprint bearbeiten können. Berücksichtigen Sie dafür die Komplexität der einzelnen Aufgaben sowie den Wert der Agile Points.

Tipp: Bei Ihrem ersten Sprint gibt es womöglich eine große Anzahl von Story Points mit niedrigen Werten, nur wenige Story Points mit hohen Werten, oder eine Mischung. Mit der Zeit werden Sie herausfinden, welche Verteilung für Ihr Team am besten passt. Nutzen Sie das Feedback Ihres Teams, um den Prozess von Mal zu Mal zu verbessern. 

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6. Verbessern Sie Ihre Story-Point-Schätzungen basierend auf früheren Schätzungen 

Nach Ihrem ersten Sprint, bei dem Sie Story Points angewendet haben, ist es Zeit für den wesentlichen Aspekt im Agile-Framework: die kontinuierliche Verbesserung. Setzen Sie sich am besten mit Ihrem Team zusammen und besprechen Sie, was gut gelaufen ist und wo es Verbesserungspotenzial gibt. Sie können dafür ein eigenes Meeting ansetzen oder diesen Punkt im Zuge Ihrer Sprint-Retrospektive behandeln. 

War der Umfang der Agile Points richtig bemessen? Welche unerwarteten Engpässe sind beim Projekt aufgetreten? Gibt es weitere Gründe, warum Ziele nicht erreicht wurden? – Diese Fragen können Sie Ihrem Team stellen und mit den Antworten den Prozess für den nächsten Sprint verbessern. Bei Bedarf können Sie auch Ihre Story-Point-Reihenfolge oder Ihre Story-Point-Matrix anpassen. 

Nutzen Sie Ihre Erfahrungswerte, um die Sprint-Geschwindigkeit zu bestimmen, also die Anzahl von Agile Points, die Ihr Team in einem Sprint erledigen kann. Wenn Ihr Team zum Beispiel pro Tag vier Story Points erledigt, liegt Ihre Sprint-Geschwindigkeit bei einem 2-wöchigen Sprint bei 40 Story Points.

Tipp: Sobald Sie die Geschwindigkeit Ihres Teams bestimmt haben, nutzen Sie diese Zahl, um Story Points zu verteilen und so herauszufinden, wie viele Sprints Ihr Team benötigen wird, um ein gesamtes Projekt abzuschließen. 

Wie verwende ich Story Points in Agile?

Es ist kein Geheimnis: Die vorausschauende Planung ist ein entscheidender Faktor im Projektmanagement. Wenn Arbeitsvorgänge nicht ordentlich eingegrenzt und geplant werden, kann das zu verpassten Fristen, Scope Creep und gescheiterten Projekten führen. Ja, das klingt beunruhigend; aber keine Sorge: Story Points können helfen. 

Damit Sie Story Points besser einordnen können, zeigen wir Ihnen, wie Sie sie in einem Agile-Framework anwenden:

  • Schreiben Sie als Erstes eine User Story für jede gewünschte Funktion. User Stories werden folgendermaßen formuliert: „Als [Persona], möchte ich [Ziel], um [Ergebnis oder Vorteil] zu erreichen.”

  • Fügen Sie Ihre User Stories zu Ihrem Product Backlog hinzu. 

  • Weisen Sie jeder User Story Story Points zu, um den Aufwand zu schätzen.

  • Verwenden Sie Story Points um zu entscheiden, welche User Stories aus Ihrem Backlog beim nächsten Sprint bearbeitet werden sollen. Dadurch stellen Sie sicher, dass Sie für jeden Sprint die richtige „Menge“ an Arbeit auswählen.

  • Führen Sie Ihren Sprint durch. 

Sehen wir uns das anhand diesem Story Points Beispiel nun genauer an: „Als Nutzer möchte ich auf der Website Feedback und Fragen stellen können, um die Produktfunktionen besser zu verstehen.“ Nun möchten Sie dieser User Story Story Points zuweisen. Dafür überlegen Sie sich, welcher Aufwand nötig ist, um die User Story zu erledigen. Dann können Sie die Story in kleinere Aufgaben aufteilen, z. B. Erstellung und Design des Feedback-Formulars, die Programmierung des Formulars, Staging-Phase, Test des Formulars und Veröffentlichung. 

Story Points werden daher sehr gerne in agilen Teams verwendet. Dies gilt für verschiedene agile Projektmanagement-Methoden wie zum Beispiel Scrum. Und obwohl der Scrum Guide grundsätzlich keine Story Points beinhaltet, setzen Scrum Teams und Scrum Master gerne auf dieses Tool, einfach aufgrund dessen zahlreicher Vorteile.

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Was sind die Vorteile von Story Points?

Nicht ohne Grund sind Story Points der wertvollste Player unter den Schätzmethoden. Mit ihnen ist es einfach, den Aufwand abzuschätzen und Sprints zu planen. Aber das ist längst noch nicht alles. Hier sind weitere Vorteile, die sich aus der Nutzung von Story Points ergeben:

  • Schnellere Planung. Story Points sind relativ. Das bedeutet, dass Sie den Wert eines Story Points berechnen, indem Sie ihn mit ähnlichen, bereits geschätzten Punkten vergleichen. Solch eine relative Bewertungsmethode führt mit der Zeit dazu, dass Sie Schätzungen schneller und mit mehr Agilität durchführen können – ein großer Gewinn für Ihr Team. 

  • Berücksichtigung von Risiken und unvorhersehbaren Ereignissen. Bei Story Points werden Faktoren wie Risiken und unvorhersehbare Ereignisse berücksichtigt. Da diese Faktoren bei der Planung miteinberechnet werden, setzen Sie den vielen Fragezeichen bei der Schätzung ein Ende und können den Aufwand präziser bestimmen.

  • Vermeidung erfahrungsbedingter Abweichungen und gute Abstimmung im Team. Es ist nicht ratsam, sich auf die individuelle Einschätzung einzelner Teammitglieder zu verlassen. Ein erfahrenes Teammitglied wird den Aufwand wahrscheinlich ganz anders beurteilen, als ein neuer Mitarbeiter. Durch die Zusammenarbeit in Form von Planning Poker Meetings können solche Abweichungen verhindert werden. 

  • Sinnvolle Fristen. Niemand arbeitet gerne mit unklaren Fristen. Leider führen andere Schätztechniken aber oft genau dazu. Da die Story-Point-Methode differenzierter ist, können Sie damit auch nützliche Fälligkeitsdaten bestimmen.  

  • Immer bessere Schätzungen. Einer der großen Vorteile von Story Points ist, dass die Methode anpassbar ist und immer wieder eingesetzt werden kann. Sobald Sie einmal eine Story-Point-Matrix erstellt und Ihren ersten Sprint durchgeführt haben, können Sie die Erfahrungen daraus nutzen und die ursprünglich vergebenen Werte für die Story Points überprüfen. Dadurch werden Ihre Schätzungen mit der Zeit immer genauer. 

5 übliche Fehler bei der Verwendung von Story Points

Die Nutzung von Story Points bringt ein paar Herausforderungen mit sich. Mit Story Points können Sie den Projektmanagementprozess optimieren, aber das gelingt nur, wenn Sie bestimmte Fehler beim Schätzvorgang vermeiden. Lesen Sie im Folgenden, welche Fehler bei der Schätzung von Story Points häufig vorkommen und wie Sie sie verhindern können. 

  • Verwendung von nicht relativen Story Points. Relative Story Points machen es Ihrem Team einfacher, den Aufwand von Aufgaben miteinander zu vergleichen und in Relation zu setzen. Genau aus diesem Grund sollten Sie Punkte auch nicht willkürlich vergeben. Denken Sie immer daran: Story Points sollten immer in Relation zueinander stehen. 

  • Verwendung von Stunden für Ihre Story Points. Da bei einer zeitbasierten Schätzung Faktoren wie Komplexität und Unsicherheiten keine Berücksichtigung finden, widerspricht eine Schätzung in Stunden oder Tagen dem Ziel der Methode. Berücksichtigen Sie stattdessen die drei beschriebenen Aspekte Komplexität, Risiko und Wiederholung, um Werte für Ihre Story Points festzulegen.

  • Beim Planning Poker den Durchschnitt aller Werte berechnen. Entscheiden Sie sich nicht für den Durchschnitt, wenn die gewählten Werte Ihrer Teammitglieder beim Planning Poker Meeting nicht übereinstimmen. Diskutieren Sie stattdessen gemeinsam darüber, wie es zu den Diskrepanzen kommt. Sobald Sie wissen, warum Teammitglieder den Aufwand unterschiedlich einschätzen, können Sie sich gemeinsam auf einen Story Point einigen, mit dem alle einverstanden sind. 

  • Bewertung von zu umfangreichen User Stories. Es muss nicht jeder Aufgabe ein Story Point zugewiesen werden. Manche User Stories sind so umfangreich, dass Sie den Eindruck bekommen, dass keiner der Werte in Ihrer Matrix für den Aufwand ausreicht. In einem solchen Fall teilen Sie die User Story am besten in mehrere kleinere Schritte auf.

  • Fehlende Klarheit im Team über die Werte der Story Points. Wenn Ihr Team das Konzept hinter Story Points nicht kennt oder ausreichend versteht, macht es keinen Sinn, eine Schätzung mit Story Points durchzuführen. Dafür gibt es aber eine einfache Lösung: Erklären Sie Ihrem Team die Schätzmethode. Gehen Sie gemeinsam eine beispielhafte Story-Point-Matrix durch und besprechen Sie jede Aufgabe, damit alle Teammitglieder die Story Points mit hoher Genauigkeit zuweisen können.

Verwalten Sie Ihre Story-Points-Schätzung mit Vorlagen

Story Points sind ein wichtiger Bestandteil im Projektmanagement. Achten Sie aber darauf, dass die Elemente in Ihrem Product Backlog gut organisiert sind und mit den Arbeitsvorgängen Ihres Teams harmonieren. Dann ist es auch viel einfacher, den Aufwand gut einzuschätzen und Aufgaben fristgerecht zu erledigen. Asana kann Sie hierbei unterstützen. Mit einer Vorlage für die Sprint-Planung, die so kollaborativ funktioniert, wie Ihr Team, organisieren Sie Ihren Backlog, verfolgen Ihre Agile-Projekte und können im Team effizient kommunizieren.  

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