Incentives: Die wichtigsten Anreizsysteme im Überblick!

Philipp Steubel – PortraitPhilipp Steubel
22. Februar 2024
5 Lesezeit (Minuten)
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Zusammenfassung

Unter Incentives versteht man Anreize, die zur Steigerung der Motivation und Leistung der Mitarbeiter führen sollen. Diese Anreize können finanziell, sachlich oder auch nicht-materiell sein, wie etwa Prämien, Teamevents oder etwa ein Dienstwagen. Mehr über die Vorteile und Arten von Incentives erfahren Sie hier.

Als Arbeitnehmer ist es normal, dass man für die geleistete Arbeit belohnt werden möchte. Egal ob dies monetäre oder nicht-monetäre Belohnungen sind, die meisten Arbeitnehmer freuen sich über Anerkennung, wenn Sie eine Aufgabe bzw. ein Projekt erfolgreich erledigt haben.

Gerade finanzielle Anreizsysteme, wie etwa Boni oder Prämien, erfreuen sich hier großer Beliebtheit. Sie sind einfach zu implementieren und sind eine messbare Belohnung für einen meist messbaren Erfolg. Zudem wirken diese sogenannten finanziellen Incentives meist sehr motivierend und leistungssteigernd. Dabei kann es aber bei dieser Art von Incentives dazu kommen, dass sich diese negativ auf die Leistung der Mitarbeiter auswirken. Doch warum tritt dieser Effekt auf? Und welche Arten von Incentives wären stattdessen ratsam?

In diesem Artikel soll es im Detail um das Thema “Incentives” gehen. Wir erklären Ihnen, was Incentives sind, welche Anreizsysteme Ihnen zur Auswahl stehen und welche Ziele damit erreicht werden können. Zum Schluss sprechen wir auch darüber, wie effektiv diese Systeme tatsächlich sind und welche potentiell negativen Auswirkungen diese haben können.

Was sind Incentives?

Das Wort Incentives kommt aus dem Englischen und bedeutet ins Deutsche übersetzt nichts anderes als “Anreiz”, “Antrieb” oder ”Ansporn”. Mit diesem Begriff sind Maßnahmen gemeint, die dazu führen sollen, die Motivation und die Leistung der Arbeitnehmer zu erhöhen.

Incentives schaffen daher zusätzliche Anreize für Einzelpersonen oder auch Teams. Durch das Implementieren von sogenannten Anreizsystemen möchten Unternehmen die Arbeitnehmer dazu lenken, im Sinne des Arbeitgebers zu handeln und somit auch ihr mögliches Arbeitsverhalten zu verändern.

Auch im Vertrieb setzen Unternehmen in vielen Fällen auf Incentives. Dazu werden durch verschiedene Aktionen wie Gutscheine, Rabatte oder Treueprogramme Kaufanreize für die Kunden geschaffen. Dadurch sollen die Kunden langfristig an das Unternehmen gebunden werden. In diesem Artikel besprechen wir jedoch hauptsächlich die möglichen Incentives für Arbeitnehmer.

Es gibt viele verschiedene Arten von Incentives. Dies können finanzieller, sachlicher oder nicht-materieller Natur sein, wie etwa:

  • Sachprämien

  • Geldprämien

  • Boni

  • Gehaltserhöhungen

  • Gleitzeit

  • Weiterbildungen

  • Beförderungen

  • Incentive-Reisen

  • Incentive-Events

  • Diensthandy

  • Dienstfahrrad

  • Firmenwagen

Welche Ziele sollen mit Incentives erreicht werden?

Es gibt verschiedene Gründe, warum man als Unternehmen Anreizsysteme einsetzen sollte. Der wohl wichtigste Grund ist die Steigerung der Mitarbeitermotivation. Mit dem geeigneten Leistungsanreiz sind die Mitarbeiter in der Regel stärker dazu motiviert, die vereinbarten Ziele mit Höchstleistungen zu erreichen.

Weitere wichtige Ziele, die mit Incentives erreicht werden können, sind:

  • Erhöhte Mitarbeiterbindung bzw. Kundenloyalität: Anreize können sowohl im Personalbereich als auch im Vertrieb eingesetzt werden. Egal in welchem Bereich, Incentives sollen eine starke Bindung zum Unternehmen erzeugen und die Kunden bzw. Mitarbeiter langfristig binden.

  • Gestärkter Teamgeist: Indem Arbeitnehmer wissen, welche Belohnung sie beim Erfüllen der Aufgabe bzw. des Projekts erhalten, arbeiten sie effizienter und kooperieren mehr im Team.

  • Weniger Fehlzeiten: Wenn Anreizsysteme richtig eingesetzt werden, können diese auch dafür sorgen, dass die Mitarbeiter insgesamt an mehr Tagen im Büro bzw. bei der Arbeit anwesend sind.

An dieser Stelle ist es jedoch unbedingt wichtig zu betonen, dass diese positiven Effekte nicht immer auftreten müssen. Die Vorteile von Incentives treten meist nur dann auf, wenn diese richtig eingesetzt werden. Bei falsch implementierten Anreizsystemen kann es zu einer Störung des Betriebsklimas kommen, was sich negativ auf die Leistung und Motivation der Arbeitnehmer auswirkt.

Die wichtigsten Faktoren für ein erfolgreiches Anreizsystem

Damit ein Incentive-System erfolgreich funktionieren kann, müssen einige Bedingungen geschaffen werden. Diese sollen dafür sorgen, dass die Incentives auf die richtige Art und Weise implementiert und von den Mitarbeitern auch richtig verstanden und angenommen werden. 

Was ist also wichtig für Incentives? In den folgenden Absätzen werden wir näher auf die wichtigsten Punkte eingehen, damit Sie einen klaren Überblick erhalten.

Klarheit und Transparenz

Wenn Sie planen, Incentives in Ihrem Unternehmen einzusetzen, sollte dies klar durchdacht und geplant sein. Die Regeln sollten vorher konkret festgelegt werden, damit das System auch richtig von den Mitarbeitern angenommen wird.

Nehmen wir an, Sie haben eine Lücke in Ihrem System eingebaut. Die Mitarbeiter müssten tatsächlich nicht viel an ihrer jetzigen Arbeitsweise verändern, um den Bonus zu erreichen. Statt echter Erfolge und Mühen müssen sie nur die Zahlen etwas zu ihrem Gunsten verändern. Wenn dies der Fall ist, können Sie sicher sein, dass viele der Mitarbeiter dies ausnutzen, um den Bonus zu erhalten.

Für Sie ist es danach unmöglich zu sagen, wer sich wirklich für den Bonus bemüht hat und echte Ergebnisse erzielt hat und wer nicht. Daher gilt: Klare und transparente Regeln sind ein Muss!

Unterschied zum Gehalt

Incentives sind als zusätzliche Belohnung gedacht, meist für die erzielten Ergebnisse bei einem Projekt, einem Auftrag oder eventuell auch einem gewissen Kunden. Somit ist es immer eine außerordentliche Zahlung, die man einmalig oder mehrmals zum Gehalt dazu bekommt.

Diese klare Abgrenzung sollten Sie auf alle Fälle beachten. Wenn die Mitarbeiter jeden Monat einen “Bonus” bekommen, steht dieser natürlich in Konkurrenz zum eigentlichen Lohn. Dies kann für die Mitarbeiter verwirrend sein, welche in weiterer Folge den verhandelten Lohn in Frage stellen könnten.

Damit Fairness geschaffen wird, sollten Sie sich darauf konzentrieren, mittels Incentives außergewöhnliche Leistungen zu belohnen. Dies sollte auf einmaliger Basis erfolgen.

Mischung aus monetären und nicht-monetären Boni

Als Incentive-Geber ist es in gewisser Weise leicht anzunehmen, dass für die Mitarbeiter nur der monetäre Bonus wichtig ist. Hier gibt es aber zwei wesentliche Dinge, die Sie berücksichtigen sollten:

  • Nicht jeder Mensch sollte rein mit Geld belohnt werden. Vor allem wenn die Möglichkeit besteht, individuelle Ziele und damit individuelle Incentives zu vereinbaren, sollten Sie diese Möglichkeit nutzen. Führen Sie dazu Gespräche mit den Mitarbeitern und erkunden Sie sich darüber, was diese wirklich gerne möchten. Nicht immer ist ein rein monetärer Bonus die beste Wahl. Viele Mitarbeiter möchten beispielsweise mehr Urlaubstage.

  • Tatsächlich ist es so, dass Incentives, die nur monetärer Natur sind, einen Leistungseinbruch zufolge haben. Wichtig ist zudem, dass mit dem Geld auch Lob einhergeht. Durch dieses Lob fühlen sich die Mitarbeiter bestätigt, was die Performance steigert und die Fehlerquote senkt. 

Zu diesem Ergebnis sind Forscher vom Karlsruher KIT gekommen. Dieses Lob muss nicht einmal übertrieben groß sein. Ein “Danke für all Ihre tolle Arbeit” oder ein Schulterklopfen zeigt bereits eine große Wertschätzung vom Arbeitgeber gegenüber den Mitarbeitern. 

Man sollte aber auch beachten, dass ein Bonus, der rein auf Lob basiert, keinen wirklichen Einfluss auf die Performance hat. Deshalb ist es eben umso wichtiger, einen guten Ausgleich zwischen monetären und nicht-monetären Bestandteilen im Incentive-System zu beachten.

Teambonus oder Einzelbonus?

Bei der Implementierung von Incentives stellt sich je nach Projekt die Frage, ob die Boni nach dem Ergebnis des gesamten Teams oder dem Ergebnis einzelner Personen gerichtet sind. Hier sollten Sie zunächst einen Blick darauf werfen, für welche Art von Projekt bzw. Leistung die Incentives überhaupt ausgestellt werden.

Wenn der Bonus im Zusammenhang mit einem Projekt ausgearbeitet wird, an dessen Erfolg das gesamte Team im Kollektiv beteiligt ist, dann sollte dieser Boni auch für jeden Mitarbeiter dieses Teams ausbezahlt werden. Hier sollten Sie dafür sorgen, dass die Mitarbeiter effektiv und auch effizient miteinander im Team arbeiten können.

Dies beinhaltet verschiedene Punkte, wie etwa das Schaffen von Teamrollen oder die Förderung der Zusammenarbeit im Team. Dazu können Work Management Tools wie Asana sehr hilfreich sein, denn hiermit können Projekte leicht und übersichtlich digital abgebildet werden. An dieser zentralen Stelle werden die wichtigsten Punkte und Aufgaben mit den jeweiligen Zugehörigkeiten abgebildet, die wichtigsten Dokumente werden gespeichert und auch die Kommunikation kann über Asana reibungslos stattfinden. 

Kostenlose Vorlagen für Produktteams

Wenn das Unternehmen jedoch eher im Vertrieb tätig ist, macht es Sinn, die Einzelpersonen für ihre jeweiligen Erfolge zu entrichten. Es gibt jedoch einen wichtigen Punkt, den Sie nicht vergessen sollten, egal ob der Boni für das ganze Team oder einzelne Mitarbeiter ausgerichtet ist: Es ist ungemein wichtig, die Incentives und die Regeln klar und offen zu kommunizieren, damit kein Missverständnis auftreten kann.

Welche Vor- und Nachteile haben Incentives?

Fassen wir die wichtigsten Punkte über Incentives noch einmal zusammen. Hier sehen Sie aufgelistet alle Vor- und Nachteile, die Incentive-Systeme mit sich bringen.

Vorteile

  • Mehr Motivation: Durch Anreize werden die Mitarbeiter motivierter. Gerade wenn eine Mischung aus Geld und Lob gewählt wird, ist der Effekt auf die Performance am höchsten.

  • Höhere Mitarbeiterbindung: Durch das Schaffen von Belohnungen für die getätigten Leistungen fühlen sich die Mitarbeiter geschätzt, was wiederum die Mitarbeiterloyalität erhöht.

Nachteile

  • Weniger Konzentration: Gerade Belohnungen, die sehr hoch angesetzt sind, können sich negativ auf die Konzentration der Mitarbeiter auswirken. Forschern zufolge hängt dies mit einer großen Ausschüttung an Dopamin zusammen. Dies ist natürlich genau das Gegenteil zu dem, was man eigentlich erreichen möchte.

Durch die erhöhte Ausschüttung von Dopamin werden die Mitarbeiter oft unruhiger, wodurch sich die Fehlerquote erhöht. Auch körperliche Auswirkungen wie Stress und damit einhergehend auch mehr Fehlzeiten können die Folge von schlecht angesetzten Incentives sein. 

Durch Incentives die Motivation stärken

Am Ende des Tages sollten Sie darauf achten, die Gestaltung der Incentives so gut wie möglich zu planen. Setzen Sie auf Belohnungen mit einer Mischung aus Geld bzw. anderen Leistungen und Lob, damit sich die Mitarbeiter wertgeschätzt fühlen.

Wenn Sie im Laufe des Projektmanagements überlegen, Anreizsysteme zu schaffen, sollten Sie darauf achten, dass auch das Team gut miteinander zusammenarbeiten kann. Dies können Sie bewerkstelligen durch das richtige Arbeitsklima und durch Work Management Tools wie Asana.

Verbessern Sie mit Asana die Zusammenarbeit im Team

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