Als Workaholic bezeichnet man Personen, die sich schwer von der Arbeit trennen können, die ihr Leben stark nach der Arbeit gerichtet haben und dort Wertschätzung und Lob bekommen. Arbeitssucht ist nichts Erstrebenswertes, denn auf lange Frist leiden wird körperlich und mental stark unter dieser Krankheit.
Gerade zu stressigen Zeiten in der Arbeit wird oft von uns gefordert, dass wir mehr arbeiten und uns stark engagieren. Häufig im Projektmanagement, jedoch auch allgemein im Berufsleben, schieben Arbeitnehmer oft Überstunden, um am Ende Ergebnisse zu erzielen, die nicht nur für das Unternhemen und die Projektleitung zufrieden ist, sondern mit dem die Mitarbeiter auch selbst zufrieden sein können.
Doch was, wenn man langfristig nicht genug von der Arbeit bekommen kann? Wenn man sich unenetwegt mit der Arbeit beschäftigt und sogar die eigene Freizeit und den Schlaf dafür vernachlässigt? In diesem Fall sprechen wir nicht mehr von einem tollen Engagement, sondern einem Workaholic.
In diesem Artikel soll es näher darum gehen, was ein Workaholic ist. Wir erklären Ihnen dazu, wie es zu dieser Arbeitssucht kommt, welche Folgen daraus entstehen können und was man wirklich dagegen tun kann. Denn Tatsache ist, dass zu viel Arbeit nicht gut ist.
Beginnen wir doch ganz am Anfang mit der Workaholic Definition. Ein Workaholic ist nichts anderes als ein Mensch, der nicht bzw. nur schwer mit der Arbeit aufhören kann. Sie arbeiten sehr viel und hart an ihren Zielen und Projekten und übersteigen damit meist die gewöhnliche Anzahl an Arbeitsstunden oft deutlich.
Ein anderes Wort dafür wäre Arbeitstier oder Arbeitswütiger. Doch diese Erklärung lässt auf den ersten Blick zumindest nicht wirklich auf etwas Schlechtes schließen. Denn wir sehen es oft als sehr lobenswert an, wenn Leute soviel für ihre Arbeit geben. Doch Workaholismus, auf Englisch workaholism, ist eine echte Krankheit, denn diese Menschen können meist nicht mit der Arbeit aufhören.
Die Arbeit begleitet diese Personen meist die ganze Zeit, nicht nur während der Arbeit selbst. Auch wenn sie einmal Freizeit haben, denken sie oft unentwegt an die Arbeit, was am nächsten Tag erledigt gehört, sie planen oft schon ihren nächsten Tag voraus. Dadurch werden Workaholics oft innerlich unruhig, was zu einem schlechten Schlaf führt und einem noch größeren Bedürfnis, mehr zu arbeiten.
Kostenfreie Asana-Vorlagen entdeckenNatürlich sollte man jedoch trotzdem betonen, dass man nicht immer gleich als Workaholic zählt, nur weil man viel arbeitet. Es gibt oftmals sehr gute Gründe, warum man zumindest über einen kurzen oder mittelfristigen Zeitraum länger und härter arbeitet.
Wenn es beispielsweise im Job gefordert ist, für eine gewisse Zeit viel zu arbeiten, dann müssen die Arbeitnehmer hier oft einfach mithalten. Gerade wenn große Projekte sich dem Endspurt nähern, ist es wichtig, dass sich jeder im Team voll auf das Ziel konzentriert. Hier spricht man nicht von einem Workaholic, da sich der einzelne Mitarbeiter nicht selbst einredet, er muss so viel arbeiten, denn in dieser Zeit muss er ja tatsächlich viel arbeiten.
Und auch wenn man weiß, dass ein Urlaub oder Feiertage anstehen, an denen man nicht arbeitet, ist es nicht unüblich für Leute, mehr zu arbeiten. Denn sie möchten natürlich nicht nach den freien Tagen mit einer Menge von Arbeit überladen werden und auch den Urlaub entspannen. Auch in dieser Situation ist man kein Workaholic, weil zumindest das harte Arbeiten nur für einen begrenzten Zeitraum stattfindet.
Sprechen wir nun aber darüber, wie es eigentlich zu der Arbeitssucht kommen kann. Nun, in den meisten Fällen beginnt alles sehr harmlos. Hier fängt man in einer neuen Position an oder startet etwa mit einem neuen Projekt. Man begeistert sich für diese Arbeit und investiert dafür auch gerne Zeit. Das ist ja an sich nicht schlecht, denn die Arbeit soll einem im besten Fall auch Spaß machen.
Wenn man für die gute Leistung auch noch Lob und Wertschätzung bekommt, ist man umso mehr dazu verleitet, mehr Zeit in die Arbeit zu stecken. Mehr zu einem Perfektionismus verleitet. Man schafft immer mehr Zeit für die Arbeit, um noch bessere Ergebnisse zu erzielen und noch mehr zu erreichen.
Dies geschieht vermehrt auch in Unternehmen, in denen auf Work-Life-Blending gesetzt wird. In diesem Fall können Mitarbeiter auch in ihrer Arbeitszeit private Dinge erledigen, dafür sollten sie an ihren freien Tagen erreichbar sein. Arbeitnehmer, die zur Arbeitssucht neigen, konzentrieren sich hierbei nur zu Letzterem.
So geschieht es langsam aber sicher, dass sich die Arbeit zu dem wichtigsten Lebensinhalt vieler Personen entwickelt. Vor allem dann, wenn man schon ohnehin nicht wirklich einen Ausgleich außerhalb der Arbeit hat, kann so etwas schneller passieren, als man vielleicht vermuten mag.
Mit der Zeit verdrängt man alle anderen Dinge im Leben und vernachlässigt Familie, Freunde und auch oft die Bedürfnisse des eigenen Körpers. Im schlimmsten Fall ist man als Workaholic ganz in sich und seine Arbeitswelt gekehrt.
Unter dieser Arbeitssucht zu leiden ist auf gar keinen Fall lustig für die Betroffenen. Denn Workaholics leiden physisch und mental und ihrerer Krankheiten. Zu den häufigsten Workaholic Symptomen, denen sie ausgesetzt sind, zählen:
Entzugsähnliche Symptome: Wenn Workaholics nicht bei der Arbeit sind, werden sie oft innerlich unruhig. Ihr Stressniveau erhöht sich, es kommt zu Schweißausbrüchen, etc.
Kontrollverlust: Dies führt auch dazu, dass Betroffene nicht mehr willentlich entscheiden können, wie lange sie bei der Arbeit sitzen. Sie verlieren die Kontrolle über diese Entscheidung, weil der Körper unterbewusst immer mehr verlangt.
Keine Möglichkeite zur Erholung: Bei der Arbeitssucht dreht sich alles um die Arbeit, was noch alles erledigt werden muss, etc. Es ist jedoch nicht gerade positiv für unsere Gesundheit, wenn wir einfach keine Pause bzw. etwas Freizeit bekommen.
Soziale Probleme: Als Workaholic vernachlässigt man meist stark die sozialen Kontakte, wie etwa Familie und Freunde. Probleme mit dem sozialen Umfeld sind die Folge daraus.
Obwohl sich aus diesen Symptomen eigentlich klar erkennen lässt, dass es sich bei Workaholics tatsächlich um Personen mit einem Suchtverhalten handelt, wird die Arbeitssucht in den meisten Diagnosekatalogen nicht erwähnt. Es wird somit nicht als Krankheit eingestuft. Gerade für die Betroffenen ist dies schlimm, denn sie verlieren sich so immer weiter in ihrer Arbeit.
Anstatt dass Leute zu den Workaholics gehen und sie mit dem Problem konfrontieren bekommen sie eher Gehaltserhöhungen durch ihre harte Arbeit. So werden die Süchtigen aber noch mehr darin bestärkt, viel und hart zu arbeiten. Es ist deshalb umso schwieriger, gegen Arbeitssucht vorzugehen.
Aus der Arbeitssucht können sich jedoch weitere, viel schlimmere Folgeerkrankungen entwickeln, wie etwa Depressionen oder Angststörungen. In Japan, einem Land in dem die Mitarbeiter oft sehr viele Überstunden machen, gibt es sogar einen eigenen Begriff für Tod durch Überarbeitung, nämlich Karoshi. Offiziellen Angaben zufolgen sterben jedes Jahr in Japan etwa 200 Leute daran. Damit es nicht so weit kommt, sollte man unbedingt etwas tun.
Das Thema Arbeitssucht ist sehr schwierig, denn im Gegensatz zu den meisten anderen Süchten kann man die Betroffenen nicht einfach von der Arbeit trennen. Immerhin müssen wir in der heutigen Gesellschaft arbeiten, es stellt natürlich einen zentralen Punkt in unserem Leben dar. Gefährlich wird es allerdings, wenn wir diesem einen Punkt ohne jeglichen Ausgleich zu viel Aufmerksamkeit schenken.
Was kann man also wirklich dagegen tun? Nun, im ersten Schritt sollte man sich erst einmal darüber bewusst werden, dass man an der Arbeitssucht leidet. Deshalb sollten Sie sich Fragen stellen wie:
Wie oft übersteige ich das eigentliche Arbeitspensum in der Woche?
Arbeiten Sie auch dann, wenn Sie eigentlich Freizeit hätten?
Denken Sie auch in Ihrer Freizeit an die Arbeit?
Treffen Sie sich oft mit Freunden? Wenn nein, warum nicht?
Machen Sie Urlaub?
Fühlen Sie sich nervös, wenn Sie gerade nicht bei der Arbeit sind?
Diese Fragen solltest du so gut wie möglich objektiv beantworten. Dazu kannst du auch gerne Kollegen oder Freunde befragen, auch deren Perspektive kann hilfreich sein. Es ist aber wichtig, dass Sie selbst erkennen, ob Sie an Arbeitssucht leiden oder nicht. Denn nur, wenn Sie selber die Sucht eingestehen, können Sie auch etwas dagegen tun.
Wie bereits angesprochen kann man bei der Arbeitssucht die betroffenen Personen nicht einfach von ihrer Arbeit trennen, denn der Job ist für die meisten ein Grundbedürfnis. Man kann daher die Arbeit nicht vermeiden und muss deshalb lernen, einen gesunden Umgang damit zu entwickeln.
Was können Sie also nun tun, wenn Sie merken, dass Sie gerne viel arbeiten und Sie die Befürchtung haben, dass dies schlimmer werden könnte? Folgende Tipps sollten Sie sich dazu im Hinterkopf behalten:
Versuchen Sie, die vorgegebene Arbeitszeit einzuhalten. Wenn Sie merken, dass Sie in dieser Zeit nicht alle Aufgaben schaffen, versuchen Sie es mit einem besseren Zeitmanagement.
Bevor Sie sich selbst mit zu vielen Aufgaben überladen, sprechen Sie doch mit Ihren Kollegen oder dem Arbeitgeber, um entlastet zu werden.
Trennen Sie Arbeit und Freizeit klar. Nehmen Sie sich Arbeit nur in seltenen Fällen mit nach Hause und legen Sie die Arbeit beiseite, wenn Ihnen ein freier Tag zusteht.
Gönnen Sie sich regelmäßig freie Tage und auch hin und wieder einen Urlaub. Auch eine längere Auszeit durch einen Bildungsurlaub wäre eine Möglichkeit.
Machen Sie etwas zum Ausgleich. Oft versinken wir in Arbeit, weil wir sonst nichts haben. Probieren Sie es mit einem Hobby, treffen Sie sich mit Freunden und betreiben Sie Sport.
Diese Tipps können Sie immer befolgen, gerade aber, wenn Sie bereits seit langer Zeit ein Workaholic sind, lassen sich die alten Denkmuster nur schwer aufbrechen. Hier kann es sehr hilfreich sein, wenn Sie eine Therapie beginnen, die auf die Arbeitssucht spezialisiert ist. Auch Selbsthilfegruppen können hierbei sehr hilfreich sein.
Mit Asana Aufgaben verwalten und priorisierenGerade in der heutigen Zeit ist es ungemein wichtig, dass man sich darüber im Klaren ist, dass Arbeit auch zu einer Sucht werden kann. Durch Smartphones und Tablets wurde diese Sucht für Workaholics immer erreichbarer, so können diese auch die Arbeit leicht mit nach Hause nehmen und dort einfach im Home Office weiterarbeiten.
Natürlich ist es nicht einfach, das Handy auszuschalten, wenn man es auch privat verwendet. Gerade hier kein ein Arbeitshandy sehr einfach sein, denn dieses können Sie an Ihren freien Tagen weglegen und ausschalten. So schaffen Sie eine bessere Work-Life-Balance.